Deutschlands dominantes Bonitätsprüfungsunternehmen, die SCHUFA Holding AG, bewertet die Kreditwürdigkeit von 67 Millionen Menschen – im Auftrag von Banken, Versicherungen, Telekommunikationsfirmen und Händlern. Sie liefert damit die Grundlage für weitreichende Entscheidungen über gesellschaftliche Chancen und Teilhabe von uns allen.
Mit einer aufwändigen Kampagne ist es den Organisationen AlgorithmWatch und OKF gelungen, in einem Crowdsourcing-Verfahren die Daten Tausender Betroffener einzusammeln, die dann von den Datenjournalist*innen von Spiegel Online und BR Data unabhängig davon ausgewertet wurden. Das Fazit der Journalisten: Die Verfahren der SCHUFA sind problematisch und unzuverlässig. Viel mehr war nicht herauszufinden.
Die SCHUFA argumentiert, ihr Verfahren sei zuverlässig und werde allen gesetzlichen Vorgaben gerecht. Doch es bleibt die Frage: Müssten die SCHUFA – und andere Bonitätsprüfungsunternehmen – nicht erheblich transparenter arbeiten? Eine Forderung,
die auch Katharina Barley, Bundesministerin für Justiz und Verbraucherschutz, erhebt.Wie könnte das in die Praxis umgesetzt werden? Das Projekt
OpenSCHUFA und die Auswertung BlackBox SCHUFA zeigen auf, was getan werden müsste, um Verfahren automatisierter Entscheidungsfindung überprüfbar und für Bürgerinnen und Bürger nachvollziehbarer zu machen. Ob und wie diese Ideen umgesetzt werden können, soll in diesem Gespräch diskutiert werden.
Links zum Thema:
Blackbox Schufa - Alles zur Datenrecherche (Spiegel Online)
Blackbox Schufa: Eine exklusive - Datenauswertung gibt Einblicke (Plusminus/DasErste)
Stellungnahme zur aktuellen Medienberichterstattung (Schufa)