Vier Journalistinnen, neun Wochen, ein Thema: Die abstrakte Welt der Datenbroker. Datenhändler haben Profile mit hunderten Persönlichkeitsmerkmalen von nahezu jedem Deutschen. Sensible Daten, auf die andere zugreifen, um uns in Schubladen zu stecken: Vermieter nutzen die Profile, um zu entscheiden, wer eine Wohnung mieten kann. Banken, wer einen Kredit kriegt. Versandhändler, wer per Vorkasse bezahlen muss.
Um zu verstehen, wie die Firmen arbeiten, die Daten sammeln und damit Geld verdienen, sind wir – vier MDR-Journalistinnen – selbst ins Geschäft eingestiegen. Dazu haben wir zunächst selbst Daten gesammelt. Ein typischer Weg sind Gewinnspiele. Die Gewinnchance tauschen die Teilnehmer gegen ihre Daten. So sammelten wir 153 Namen und Adressen. In einem zweiten Schritt gründeten wir eine Scheinfirma in London und traten damit an verschiedene Broker heran. Wir wollten wissen, wie leicht wir mit ihnen ins Geschäft kommen können, wie Datenbroker mit der sensiblen Ware „Daten“ umgehen und welche Informationen sie verkaufen. Und tatsächlich: Nach vielen E-Mails und Telefonaten willigte einer der größten deutschen Datenhändler ein, unsere kleine Datenbank anzureichern.
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