Unser journalistisches Weltbild ist davon geprägt, anderen auf die Finger zu schauen. Korruptionen, Skandale, Krisen - täglich decken Journalist*innen Missstände auf. Das ist wichtig, aber es ist es auch genug? Nein, wenn Medien nur über Probleme reden, dann erzählen sie nur die eine Hälfte der Geschichte. Die andere Hälfte ist die Frage danach, wie Menschen Probleme lösen.
Seit 2013 arbeitet das Solutions Journalism Network mit Redaktionen und freien Journalist*innen daran, dass Lösungen mehr Platz in der Berichterstattung finden. Über Workshops, themenbezogene Projekte und Online Ressourcen lernen Journalist*innen das Handwerkszeug der lösungsorientierten Berichterstattung. Dieses fokussiert sich vor allem auf klare Kriterien für kritischen Lösungsjournalismus, damit er nicht in Wohlfühljournalismus abgleitet und konkrete Beispiele mit entsprechenden Daten, wie effektiv der Ansatz in der Praxis ist.
Seit vergangenem Jahr arbeiten Michaela Haas und Lisa Urlbauer daran, die Ressourcen der amerikanischen Non-Profit Organisation für deutsche Journalist*innen aufzubereiten. Hier stellen sie zum ersten Mal die Lernwerkstatt des lösungsorientierten Journalismus vor, die sie mit dem Grow-Stipendium von Netzwerk Recherche und der Schöpflin Stiftung ins Deutsche übersetzten.
Ein Gespräch darüber, warum wir lösungsorientierten Journalismus brauchen und wie man ihn in der Praxis umsetzt - von der Recherche bis zur Berichterstattung.
Weiterführende Links:
Was ist Solutions Journalism? (Solutions Journalism Network)
Lernwerkstatt für Lösungsjournalismus (Learning Lab)
Wie lassen sich Kindesmisshandlungen verhindern? (Die Lösung für Alles, Kolumne von Michaela Haas im Süddeutsche Zeitung Magazin)